Zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde herrscht Hochspannung in der ProB Nord. Während einige Teams noch verbittert um die Playoffs-Teilnahme kämpfen, geht es für die bereits qualifizierte LOK darum, die beste Ausgangssituation für die Meisterschaftsrunde zu erreichen. Die nächsten Big Points für das Heimrecht in der ersten Playoffs-Runde könnten sich die Bernauer am Samstag bei den ETB Wohnbau Baskets im Ruhrpott holen.
In dreieinhalb Wochen beginnen die ProB Playoffs der Saison 2017/2018. Für die Meisterschaftsrunde qualifizieren sich die besten acht Teams der Nord- und Südstaffel. Die LOK steht zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde punktgleich mit den Rostock Seawolves und den VfL SparkassenStars Bochum auf Platz vier der Tabelle und hätte damit in der ersten Playoffs-Runde den Heimvorteil auf ihrer Seite. Doch Neben Rostock und Bochum befinden sich auch die Herzöge Wolfenbüttel – aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz und mit nur einem Sieg Rückstand auf LOK BERNAU – in Lauerstellung. Je nach Ausgang der letzten beiden Spieltage ist für die Bernauer Korbjäger somit vom dritten bis sechsten Platz alles offen. Ziel von Headcoach René Schilling und seinem Team ist selbstverständlich mit zwei Siegen die Hauptrunde unter den Top-Vier abzuschließen und so den wichtigen Heimvorteil zu sichern.
Den ersten Schritt in Richtung Top-Vier kann die LOK am Samstag bei den ETB Wohnbau Baskets Essen machen. Der ProA-Absteiger befindet sich momentan im Sturzflug und konnte seit November 2017 kein Spiel mehr gewinnen. Nach neun Niederlagen in Serie steht das Team auf Platz zehn und muss höchstwahrscheinlich den schweren Gang in die Playdowns antreten. Ein Grund für die Negativserie der Basketballer aus dem Pott ist unter anderem der Abgang von Nick Tufegdzich. Der Kanadier war mit 17,4 PpS und 8,6 RpS absoluter Leistungsträger der Essener. Auch im Hinspiel legte der Power Forward starke 23 Punkte und 11 Rebounds in der Erich-Wünsch-Halle auf. Doch Tufegdzich stieß die Baskets-Verantwortlichen wortwörtlich vor den Kopf, als er nicht aus dem, über die Weihnachtspause gewährten, Heimaturlaub nicht zurückkehrte. Die US-Nachverpflichtung Forrest Robinson kam aus der ersten belgischen Liga. Jedoch kann der 2,08 Meter große Power Forward mit nur 6 PpS und 3 RpS bei weitem nicht die großen Fußstapfen von Tufegdzich füllen. Ebenso neu im Team ist Shooting Guard Jeffrey Martin, der im Dezember vom Ligarivalen Rostock nach Nordrhein-Westfalen wechselte. Unangefochtener Anführer der Wohnbau Baskets ist US-Guard Montrael Scott, der in 35 Minuten Spielzeit 18,7 PpS, 7,5 RpS und 5,7 ApS auflegt. Wirkliche Schützenhilfe erhält Scott lediglich vom Deutschen Adam Touray, der mit 12,1 PpS und 5,4 RpS als einziger weiterer Essener im Schnitt zweistellig punktet. Vergangene Woche gab es nach der Heimniederlage gegen Tabellenschlusslicht RSV Eintracht Stahnsdorf dann den großen Knall. Headcoach Igor Krizanovic trat nach über zehn Jahren Tätigkeit als Cheftrainer zurück. Seitdem wird das Team von bisherigen Co-Trainer Philipp Stachula und dem in der vorherigen Saison als sportlichen Leiter engagierten Tobias Stadtmann betreut.
LOK-Trainer René Schilling mit dem Ausblick auf die Partie: „Vom Papier her sind wir diesen Samstag der klare Favorit. Aber durch den kürzlichen Trainerwechsel sind sie schwer einzuschätzen. Dazu verfügen sie mit Scott über einen der gefährlichsten Scorer der gesamten ProB. Alles in allem sollten wir es tunlichst vermeiden sie zu unterschätzen, das Tempo kontrollieren und sie nicht heiß laufen zu lassen. Einfach gesagt, wir müssen in das Spiel wie in jedes andere gehen: mit maximalen Respekt vor den Fähigkeiten des Gegners, viel Intensität und dem richtigen Fokus.“
Das Auswärtsspiel bei den ETB Wohnbau Baskets Essen beginnt am Samstag, den 17. Februar um 19:30 Uhr. Gespielt wird in der „Sporthalle Am Hallo“.