Eins steht fest, es wird es schweres Auswärtsspiel an diesem Wochenende für LOK BERNAU werden. Da wäre zum einem der heimstarke und ambitionierte Gastgeber aus Rostock, der bei seinen Heimspielen auf die Unterstützung von fast 3.000 Zuschauern pro Partie zählen kann. Zum anderen plagen die Bernauer weitere Verletzungssorgen auf der Point Guard Position.
Die Verletzung ihres etatmäßigen Aufbauspielers Bennet Hundt schienen die Hussitenstädter in den letzten Wochen beinahe besser als erwartet wegzustecken und starteten mit zwei Siegen in das neue Jahr. Dies lag vor allem auch daran, dass Back-up Badu Buck und Shooting Guard Kory Brown erfolgreich in die Bresche sprangen. Doch nun drohen auch Buck und Brown aufgrund leichter Blessuren am Samstag in Rostock auszufallen. Einzig verbleibender Point Guard im LOK-Kader wäre damit, der am vergangenen Dienstag 18 Jahre alt gewordene Jonas Mattisseck. Seinen Geburtstag feierte der Doppellizenzspieler übrigens in Istanbul, wo er am Mittwochabend mit ALBA BERLIN im EuroCup gegen Darüssafaka antrat. Um die angespannte Situation im Spielaufbau zu lindern, könnte auch der erst 16-jährige Malte Delow aus der ALBA-Jugend sein ProB Debüt am Wochenende geben. Unabhängig davon muss das LOK-Team nun aber noch enger zusammenzurücken, um die verletzungsbedingten Ausfälle im Kollektiv aufzufangen.
Die Aufgabe, die sich an der Warnow stellt, ist nämlich eine der schwierigsten der bisherigen Saison. Die Rostock Seawolves sind das wohl am professionellsten aufgestellte Team der Liga und planen mittelfristig sogar den Sprung in die erste Liga. Bereits in der drittklassigen ProB besuchen im Schnitt fast 3.000 Fans die Heimspiele der Seawolves. Der Kader der Gastgeber besteht ausnahmslos aus Vollprofis. Nachdem die Mecklenburger in der Hinrunde den eigenen Ansprüchen noch etwas hinterherhinkten, reagierte der aktuell Tabellensechste in der Weihnachtspause und verpflichte mit dem Kroaten Dino Butorac und dem Deutschen Frieder Diestelhorst zwei erstliga-erfahrene Akteure. Die Topscorer der Seawolves sind bisher die beiden US-Amerikaner Brandon Lockhart (13,6 PpS, 4,9 ApS, 4,9 RpS) und Jordan Talbert (12,3 PpS, 8,3 RpS), die bereits vor zwei Jahren bei den Nördlingen Giants gemeinsam auf Korbjagt gingen. Übertroffen werden Point Guard Lockhart und Power Forward Talbert bei der Punkteausbeute lediglich vom Berliner Bill Borekambi, der in durchschnittlich nur 21 Minuten Spielzeit starke 14,3 PpS auflegt. Weitere offensive Stützen des Rostocker Spiels sind, die vor allem als Distanzschützen agierenden Spieler, Chris Frazier (9,6 PpS, 34,1% 3er) und Darian Cardenas Ruda (9,1 PpS, 33,3% 3er). Alles in allem stellen die Rostock Seawolves ein ausgesprochen ausgeglichenes und erfahrenes Team. Die Erfahrung der Spieler und das gut strukturierte Setplay von Trainer Ralf Rehberger äußeren sich unter anderem auch in der geringsten Turnover-Quote der Liga. Mit nur 12,1 Ballverlusten verlieren die Seawolves den Ball fast fünf einmal seltener als die LOK, die mit 16,9 Ballverlusten pro Partie die Liga in dieser unrühmlichen Statistik anführt.
Dieser Problematik ist sich Headcoach René Schilling selbstverständlich bewusst und nennt die wichtigsten Faktoren für einen dennoch erfolgreichen Ostsee-Trip: „Beim Spiel in Rostock wird es für uns besonders darauf ankommen unsere Fehlerquote zu kontrollieren, da Rostock die Liga bei den Ballgewinnen anführt und wir die Liga bei den Ballverlusten. Ansonsten freue ich mich auf ein Spiel vor einem großen Publikum, bei dem der Druck gewinnen zu müssen, eher bei den Gastgebern liegt als bei uns.“ Das Spiel findet am Samstag, den 20. Januar um 19.30 Uhr, in der StadtHalle Rostock (Südring 90, 18059 Rostock) statt.