Wiedersehen mit Ex-Spieler Pierre Bland bei den Artland Dragons

Ronny MussehlHerren 1

Am kommenden Sonnabend steht für LOK BERNAU ein äußert brisantes Auswärtsspiel bei den Artland Dragons an. Zum einem stehen die aktuell drittplatzierten Dragons nach zwei Pleiten in Folge, unter Zugzwang wieder in die Spur zu finden und werden vor heimischen Publikum eine große Herausforderung für das junge Bernauer darstellen. Zum anderen trifft Headcoach René Schilling und sein Team erstmals auf Ex-LOK Spieler Pierre Bland, der im Sommer aus der Hussitenstadt ins Artland wechselte.

PIERRE BLAND BEIM PLAYOFF-SPIEL GEGEN FRANKFURT IN DER MERCEDES-BENZ-ARENA (FOTO: CAMERA 4)

PIERRE BLAND BEIM PLAYOFF-SPIEL GEGEN FRANKFURT IN DER MERCEDES-BENZ-ARENA (FOTO: CAMERA 4)

Die Artland Dragons aus Quakenbrück machen diese Saison keinen Hehl aus ihren Aufstiegsambitionen und gelten gemeinsam mit den Rostock Seawolves als Meisterschaftsfavoriten der Nordstaffel. Doch ähnlich wie die Hanseaten hinken die stark in die Saison gestarteten Dragons den eigenen Erwartungen in letzter Zeit hinter her. Nach den Niederlagen gegen Wolfenbüttel und Oldenburg in den vergangenen zwei Wochen belegen sie momentan mit einer Bilanz von 6 Siegen zu 3 Niederlagen nur noch Platz drei hinter den zweitplatzierten Bernauern (7-2).

Dass die Dragons das Aufstiegsziel mit aller Vehemenz und entsprechenden finanziellen Möglichkeiten verfolgen, zeigten bereits vor Saisonbeginn die namenhaften Neuverpflichtungen des Sommers. So wurde mit dem 32-jährigen US-Amerikaner Andre Calvin ein gestandener ProA-Profi, der schon mit den Crailsheim Merlins auf BBL-Niveau überzeugte, ins Artland gelotst. Der 2,01 Meter große Power Forward enttäuscht mit durchschnittlich 15,1 Punkten und 5,7 Rebounds bei starken Wurfquoten bisher nicht. Etwas weniger renommiert, aber der LOK bestens bekannt, ist der zweite US-Boy im Quakenbrücker Team. Die Rede ist von Point Guard Pierre Bland, der die letzten drei Jahre für LOK BERNAU auflief und maßgeblichen Anteil am Aufstieg aus der Regionalliga und der letztjährigen Hauptrundenmeisterschaft in der ProB Nord hatte. Nachdem der sympathische US-Amerikaner eigentlich ein Engagement in der ProA anstrebte, unterschrieb er Mitte Juli beim Staffelrivalen aus dem Artland. Dort knüpft er mit 13,1 Punkten und 7,2 Assists (Ligabestwert) an die guten Leistungen im LOK-Trikot an. Sich lediglich auf die beiden starken Importspieler zu fokussieren, wäre jedoch fatal. Mit den deutschen Leistungsträgern Max Rockmann, Leon Bahner und Philipp Lieser verfügen die Dragons nämlich über die wohl beste Starting Five der Liga. Die bisherige Schwachstelle der Gastgeber ist jedoch die fehlende Tiefe im Kader. So stehen die fünf genannten Spieler über 140 von 200 zu vergebenen Spielminuten auf dem Feld und erzielen dabei mit 60,5 von 78,9 Punkten pro Spiel mehr als drei Viertel aller Dragons Körbe. Zwar pflegt das Team von Headcoach Florian Hartenstein einen eher langsamen und kontrollierten Spielstil, jedoch zeigte sich insbesondere in Spielen mit hohem Tempo, dass zuverlässige Entlastung von der Bank fehlt.

LOK-Coach René Schilling nennt die Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Gastspiel im Artland: „Am Samstag wird sich zeigen, ob wir uns wirklich zur Spitzengruppe zählen dürfen. Auswärts gegen einen Aufstiegskandidaten, vor mehr als 2.000 Zuschauern, gilt es mit Selbstvertrauen, Konzentration und Disziplin unser Spiel durchzusetzen, das heißt aggressive Defense und hohes Tempo mit Kontrolle in der Offense. Wenn wir dazu die Wirkungskreise von Pierre und Philipp Lieser eingrenzen können, werden wir eine gute Chance haben das Spiel zu gewinnen.“

Welche Spieler die Reise nach Quakenbrück antreten werden ist unterdessen noch ungewiss. Traurige Gewissheit herrscht jedoch darüber, dass Sebastian Fülle nicht unter ihnen sein wird. Wie sich bei einer nachträglichen Untersuchung durch Mannschaftsarzt Moritz Morawski herausstellte, zog sich der Shooting Guard beim Zusammenstoß mit dem Bochumer Raphael Bals am vergangenen Sonntag einen Bänderriss zu und wird voraussichtlich zwei Wochen ausfallen.