Siegfried, ein persönlicher Nachruf nach 60 Jahren gemeinsamer sportlicher Arbeit

Jan d'HeureuseVerein

Nach meinem Beitritt bei Lok. Bernau 1962 begann es mit der Bewunderung der älteren Spieler, u.a. Siegfried, der zu diesem Zeitpunkt die weibliche Jugend trainierte. Dort lernte er seine spätere Frau Edelgard kennen. Das war das erste und letzte Mal, dass er im weiblichen Bereich tätig war.

Unsere Freundschaft begann 1965 mit der Pionierspartakiade in Magdeburg, wo wir als Übungsleiter, er die U14 männlich und ich die U14 weiblich betreuten. Dies setzte sich bei den DDR-Spartakiaden 1966 und 1968 in Berlin fort. Als Spielertrainer und Trainer führte Siegfried die Bernauer Männer in die DDR Liga und Oberliga und damit zu den besten Basketball- Mannschaften der DDR. Bei zahlreichen internationalen Vergleichen im In-und Ausland war mein Freund Siegfried auch immer zu Späßen bereit.

Ich erinnere mich an eine Episode auf der Frankfurter Oderbrücke, wo in der Mitte noch eine Zollgrenze war, wo ein Zöllner ein Mitglied der Delegation nach anzumeldenden Waren fragte. Als dieser verneinte, der Zöllner anschließend nachschob, auch keine Baustoffe und beim Koffer öffnen ein Riesenmauerstein im Koffer war, welchen Siegfried vorher ins Gepäck schmuggelte und der Koffer musste dann mehrere 100 Meter vom Delegationsmitglied bis zum Zoll getragen werden. Die Wut des Mitglieds war entsprechend hoch.

Als Vorstand für Technik bei Lok. Bernau trug er wesentlich zum organisatorischen Ablauf der internationalen Bernauer Basketballwochen bei. Siegfried war für mich als Leiter Organisation unverzichtbar. Dies gilt auch für die Organisation aller Bezirks-Spartakiaden.

In den letzten Jahren war er beim Treffen der Ehemaligen Sportverantwortlichen der Lok. und bei den jährlich stattfindenden Schiffsfahrten bis zuletzt ein humorvoller und anekdotenreicher Freund.

Er wird mir fehlen.

Lothar Kühne – Ehrenmitglied des SSV Lokomotive Bernau.