Showdown am letzten Spieltag

Ronny MussehlHerren 2

Am vergangenen Samstag kam es am fünften Spieltag der Playoffs in der Oberliga Brandenburg zum Rückspiel gegen den Oranienburger BV, der bis dato noch sieglos in der Meisterrunde war. Lok Bernau II reiste hingegen nach drei Siegen aus drei Heimspielen mit breiter Brust an die Oberhavel. Wie es die Tabellensituation hergab, stand der Oranienburger BV schon vor der Begegnung als Vierter der Playoffs fest und für Bernau war das Aufeinandertreffen am folgenden, letzte Spieltag gegen den USV Potsdam erst entscheidender von Bedeutung.

In die Partie ging es, auch vor einigen Bernauer Fans, mit Jan Heide, Michael Rothkegel, Leo Krause, Marcel Landmann und Chris Meiling. Die ersten Minuten waren geprägt vom gegenseitigen Abtasten der Teams. Zwar saßen die ersten Würfe auf Bernauer Seite, nach einigen Minuten schlichen sich dann doch Nachlässigkeiten ein. Die in den letzten Spielen so gute Abstimmung in der Defensive fehlte und offensiv konnte man die Spielzüge nicht konzentriert zu Ende spielen. So kam es, dass man über sechs Minuten keinen Korb aus dem Spiel heraus erzielte und damit erstmals zweistellig im Hintertreffen lag (15:28, 13.). Angetrieben von starken Aktionen von Frank Eppert unterm gegnerischen Korb konnte man sich zur Halbzeit jedoch auf 32:37 wieder herankämpfen. Als Team war man sich einig, die Aufholjagd nach dem Seitenwechsel fortsetzen zu wollen und mehrmals in diesem Viertel konnte man auch auf bis zu zwei Punkte verkürzen. Um das Spiel komplett zu drehen, fehlte jedoch die Kraft und der letzte Funken Konzentration. Der Oranienburger BV nutzte dieses Momentum und startete einen Lauf, von dem sie bis zum Schluss zehren sollten. Mit 5:16 aus Bernauer Sicht verschlief man den Beginn in den letzten Spielabschnitt und sah sich so fünf Minuten vor Schluss mit 52:67 dem höchsten Rückstand gegenüber. Vor allem der Ex-Bernauer Patrick Matejcek war in dieser Phase und mit insgesamt 33 Punkten nicht in den Griff zu bekommen. Dazu kam noch der Frust über einige Schiedsrichterentscheidungen und so kamen auch drei technische Fouls gegen die Barnimer hinzu, die für zusätzliche einfache Punkte für den Gastgeber führten. An der Ehre gepackt, wollte man noch einmal Moral beweisen und konnte in Person von Jan Heide und Tom Bath tatsächlich noch einmal auf 66:70 (38.) verkürzen. Es war aber einer dieser Tage, an dem es einfach nicht sein sollte und der komplette Umschwung abermals nicht gelingen sollte. So konnte der Oranienburger BV nicht unverdient mit 78:72 den ersten Erfolg der Playoffs bejubeln.

Lange hielt man sich an dieser Niederlage jedoch nicht auf, da die Ausgangssituation für das letzte Spiel in der Landeshauptstadt (24. März, 15Uhr, Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule, Esplanade 3, 14469 Potsdam) so simpel, wie auch kompliziert gleichzeitig ist. Das Team, was an diesem Tag nach 20 Saisonspielen das Entscheidende als Sieger verlässt, feiert die Meisterschaft. Jeder Ballbesitz zählt und der Landesmeister Brandenburg 2018 wird erst in der letzten Begegnung im direkten Duell zwischen dem Hauptrundensieger USV Potsdam II und dem SSV Lok Bernau II, der das Hinspiel mit 73:70 knapp vor eigenem Publikum gewinnen konnten, entschieden – mehr Spannung geht nicht.

Steven Taege

Für Bernau spielten: J. Heide (29 Punkte), F. Eppert (17), T. Bath (10), M. Rothegel (9), C. Meiling (3), M. Landmann (2), N. Mangel (2), L. Krause, M. Krenzlin, S. Taege, A. Voltz und S. Walter