René Schilling zieht Zwischenbilanz vor dem Hinrunden-Finale

Ricardo SteinickeHerren 1

Die ProB-Basketballer von LOK BERNAU pausieren an diesem spielfreien Wochenende, bevor es in der nächsten Woche am Nikolaustag zum Hinrunden-Finale nach Dresden geht. Zehn Spieltage sind in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB unterdessen gespielt. Grund genug mit LOK-Coach René Schilling auf den bisherigen Saisonverlauf zu schauen.

Das Interview führte Ricardo Steinicke.

Die Hinrunde ist fast vorbei. Ein Spiel gegen die Dresden Titans steht nur noch aus. Mit welchen Gefühlen blickst du auf die letzten Monate?

René Schilling: Ich bin positiv überrascht. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt schon sechs Siege auf dem Konto und es hätten sogar ein bis zwei mehr sein können. Aktuell stehen wir auf Platz Fünf – punktgleich mit Itzehoe und Münster. An der Spitze sind die Teams aus Sandersdorf und Schwelm, die wir beide schlagen konnten. Das zeigt, wie eng diese Liga wieder beisammen ist. Mit einem Sieg mehr stünden wir auf dem dritten Platz. Zwei Siege weniger und wir wären nur noch Achter oder Neunter. Aber in allen verlorenen Spielen waren wir dicht dran, auch zu gewinnen. Dass es dann doch nicht geklappt hat, lag in allen Fällen auch an uns. Daran arbeiten wir mit unserem jungen Team. Grundsätzlich lässt sich auf den bisherigen Leistungen sehr gut aufbauen. Und das stimmt mich bis hierhin zufrieden.

Neben den sportlichen Zielen geht es ja vorrangig um die Entwicklung der Spieler innerhalb der Kooperation mit ALBA BERLIN.

Ja genau. Der Gedanke der Kooperation funktioniert auch super. Davon konnten sich zuletzt auch viele Fans überzeugen, wenn sie bei ALBA-Spielen waren oder die Übertragungen geschaut haben. Nicht nur das Jonas Mattisseck als fester Teil des Profikaders eine starke Saison spielt. Durch einige Verletzungen bei den Profis waren unsere Doppellizenzspieler auch regelmäßig in der BBL und EuroLeague im Einsatz. Und sie haben alle überzeugt. Malte Delow ist fähig bei den Profis auf höchstem Niveau zu trainieren und mitzuhalten. Er hat auch in den Spielen gute Akzente gesetzt. Kresimir Nikic und Lorenz Brenneke helfen jetzt auch gerade wieder bei den Profis aus und nutzen ihre Chancen gut. Das Konstrukt und die Idee der Kooperation mit ALBA funktionieren also sehr gut.

Wie machen sich die anderen Spieler bisher?

Wir haben einen nominell großen Kader und in allen Spielen haben immer mal wieder Leistungsträger oder wichtige Rotationsspieler gefehlt. Trotzdem haben wir es als Team geschafft, dies zu kompensieren. Das spricht für jeden einzelnen Spieler unserer Mannschaft. Natürlich sind Alexander Blessig und Dan Oppland ganz wichtige Konstanten in unserem Spiel – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich. Aber eben auch Malte Delow, Konstantin Kovalev, Kresimir Nikic sowie Lorenz Brenneke gehen immer wieder voran und bieten stabile Leistungen an. Die jüngeren Spieler zeigen sich aber auch schon und übernehmen mehr und mehr Verantwortung – wie jetzt zuletzt Evans Rapieque mit seinen 12 Punkten gegen die BSW Sixers. Das ist ein längerer Entwicklungsprozess, der nicht geradlinig verläuft. Als Team gehören wir aber nach zehn Spielen zu den drei effektivsten Mannschaften in der Nordstaffel. Das schafft man auch nur, wenn jeder einzelne Spieler seinen Beitrag leistet.

Wie sieht dann jetzt die Zielsetzung für die Rückrunde aus?

Unser Saisonziel, möglichst sicher in die Playoffs einzuziehen, steht nach wie vor. Um das zu erreichen, müssen wir in der nächsten Zeit noch mehr Konstanz aufbauen. Wir wollen es schaffen, die Spielminuten der erfahrenen Spieler zu reduzieren und mehr an die jungen Spieler wie Abi Kameric, Till Hornscheid, Evans Rapieque oder auch Nolan Adekunle zu verteilen. Dafür müssen die Jüngeren es aber auch schaffen, ihre Leistung stabiler abzurufen. Ein weiterer großer wichtiger Punkt ist, dass wir Till Isemann weiter in unser Spielsystem einbinden. Dann denke ich, wird er und auch die anderen uns noch auf einem konstanteren Level helfen können.

Malte Delow hatte sich im Spiel gegen Düsseldorf verletzt. Wie lange wird er noch fehlen?

Die ursprüngliche Diagnose wurde noch einmal korrigiert. Nachdem die Schwellung im Fuß zurück gegangen war, wurde er noch ein zweites Mal untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass auch das Innenband im Sprunggelenk verletzt ist. Nach jetzigem Stand wird er uns bestimmt noch weitere zwei Wochen fehlen.

Ihr nutzt die spielfreie Zeit jetzt zur Vorbereitung auf das Hinrunden-Finale bei den Dresden Titans am 6. Dezember. Mit welchem Wunsch reist Du nach Dresden?

Das Spiel dort zu gewinnen und die Hinrunde mit einer Bilanz von 7:4 abzuschließen. (lacht) Das wäre schon super. Dresden ist aber sehr heimstark, von daher wird das definitiv kein leichtes Spiel. Ich freue mich aber, dass eine Menge Bernauer Fans zu diesem Freitagsspiel mitreisen werden.

 

(rs) // Foto: Ricardo Steinicke