Interview mit LOK-Coach René Schilling: „Jetzt liegt es an uns“

Ricardo SteinickeHerren 1


Der Einzug in das Playoff-Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB ist für den SSV LOK BERNAU der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Von den 24 Teams in der dritten Liga, die die Hauptrunde in einer Nord- und Südstaffel austrägt, stehen die Bernauer bereits für die Runde der besten Vier fest.

Nachdem LOK BERNAU zum Start der Playoffs im Achtelfinale gegen die OrangeAcademy Ulm in der „Best of Three“ Serie über drei Spiele gehen musste, machten die Brandenburger im Viertelfinale gegen die FRAPORT SKYLINERS Juniors bereits am vergangenen Wochenende im zweiten Spiel der Serie den Einzug ins Halbfinale perfekt.

An einem spielfreien Wochenende kann die Mannschaft von Trainer René Schilling nun entspannt auf das Duell der BAYER GIANTS Leverkusen und den Baskets Juniors Oldenburg schauen. Nach zwei Spielen steht es zwischen dem Hauptrundenersten der Südstaffel und dem Vierten der Nordstaffel unentschieden. Am Samstagabend kommt es zum Entscheidungsspiel in Leverkusen. Der Sieger wird dann Halbfinalgegner der Bernauer sein.

Noch einmal Glückwunsch zum Einzug ins Halbfinale. Du warst am Wochenende hochzufrieden. Wie sieht deine Gefühlswelt als Trainer jetzt nach ein paar Tagen Abstand aus?

René Schilling: Immer noch sehr zufrieden. Wir haben unser gestecktes Ziel „Halbfinale“ erreicht. Darüber freue mich wirklich. Bin aber gefasst (lacht). Jetzt liegt es an uns, auch weiter auf der Erfolgswelle zu schwimmen. Zunächst müssen wir aber abwarten wer unser Gegner wird.

Vor der Saison und auch während des holprigen Saisonstarts hast Du immer wieder betont, dass ihr zu den Playoffs den besten Basketball spielen wollt. Ist das jetzt der Basketball, den ihr euch als Trainerteam von der Mannschaft erhofft habt? Fühlst du dich bestätigt?

Ja auf jeden Fall! Defensiv haben wir wirklich sehr sehr gut gespielt. Das hat uns in den Spielen geholfen, in der Serie zu bleiben und auch immer wieder Druck auf den Gegner zu machen. Wir hatten nur wenige Situationen, die uns Probleme bereitet haben. Selbst als wir Jonas Mattisseck in Frankfurt gleich zu Spielbeginn wegen seiner Verletzung verloren haben, sind wir stabil geblieben. In Ulm hätten wir auch fast auswärts gewonnen und die Serie vorzeitig entschieden. Wir ernten jetzt die Früchte der harten Arbeit während der Saison. Wir versuchen jetzt immer nur auf Kleinigkeiten mehr zu achten und können auf viele Dinge auch im Spiel reagieren. Es macht als Trainer schon Spaß, diese Entwicklung zu sehen – wie wir mit Selbstbewusstein und Selbstverständnis auftreten.

Du hast es gerade angesprochen: Jonas hatte sich in Frankfurt verletzt. Wie ist da der aktuelle Stand?

„Glück im Unglück“ trifft es am Besten! Die Untersuchung bei Mannschaftsarzt Dr. Moritz Morawski hat glücklicherweise nur eine Zerrung ergeben. Jonas hatte die Woche ausgesetzt, bekommt Physiotherapie. Er steigt aber schon wieder mit leichtem Wurftraining ein. Anfang der nächsten Woche soll er dann wieder im Mannschaftstraining sein. Dazu kommt aber auch noch, dass Lorenz Brenneke beim NBBL-Spiel mit ALBA am Sonntag umgeknickt ist. Er kann aber am Montag wahrscheinlich auch wieder im Training dabei sein.

Das Halbfinale zu erreichen war vor der Saison Wunsch und Zielsetzung. Wie weit soll es jetzt gehen?

Das Saisonziel ist erreicht. Unser sportliches Ziel bleibt aber das Gleiche: Wir wollen alle Spiele gewinnen! Das gilt auch fürs Halbfinale.

Leverkusen oder Oldenburg wird der Gegner sein. Wer von beiden wäre Dir lieber?

Das ist schwer zu sagen. Der Heimvorteil ist eine gute Sache und nicht zu unterschätzen. Man startet in der Serie zu Hause, hat weniger Reisestress und hat in einem Entscheidungsspiel auch die eigenen Fans im Rücken. Das ist ein klarer Vorteil. Von daher wäre es schöner, wenn wir Oldenburg bekommen.

Was machst du am spielfreien Wochenende??

So spielfrei ist das Wochenende gar nicht. Ich habe ein Turnier mit den Mädchen der wu9 in Steglitz, die ich als Trainer ja auch noch betreue. Es bleibt aber auf jeden Fall viel Zeit für die Familie und noch ein bisschen Gartenarbeit.

Das Interview führte Ricardo Steinicke.