Gegen Bochum die Vergangenheit hinter sich lassen

Ronny MussehlHerren 1

Am kommenden Sonntag, den 12. November um 17 Uhr, empfängt LOK BERNAU die VfL SparkassenStars Bochum in der heimischen Erich-Wünsch-Halle. Nachdem man in der abgelaufenen Saison 2016/2017 alle vier Spiele gegen die Westfalen verlor, brennt das Team von Headcoach René Schilling auf Wiedergutmachung vor heimischer Kulisse.

Insbesondere für einen Aufsteiger feierten die Bernauer Korbjäger in der vergangenen Spielzeit eine grandiose Premierensaison in der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord. Mit dem Gewinn der Hauptrundenmeisterschaft und dem Erreichen der zweiten Play-off Runde wurden die Erwartungen sogar übertroffen. Doch die Erinnerung an die erfolgreiche Vergangenheit wird von einem Namen getrübt: Bochum. Die Bochumer waren es, die als einziges Team die LOK in beiden Hauptrundenspielen schlagen konnten und erneut waren es die Bochumer, die die LOK in den Play-offs mit 0-2 in die verfrühte Sommerpause schickten. An Motivation sollte es also keinem Bernauer Spieler fehlen, wenn am Sonntag die Chance besteht vor den eigenen Fans zu beweisen, dass die LOK doch gegen den Problemgegner aus dem Ruhrpott gewinnen kann.

ROBERT KULAWICK

ROBERT KULAWICK

Diese Aufgabe wird jedoch alles andere als leicht, denn das Erfolgsrezept der SparkassenStars bleibt unverändert. So lauten die Erfolgsfaktoren der Gäste weiterhin Konstanz, Erfahrung und Größe. Aus dem letztjährigen Kader konnten die deutschen Leistungsträger Alexander Angerer, Felix Engel und Michael Haucke gehalten werden. Letzterer ist mit 2,10 Meter einer der größten Spieler der Liga und wird wohl nach überstandener Verletzung am Wochenende gegen die LOK sein Comeback geben. Und auch im Umfeld wird trotz Veränderungen auf bewährte Kräfte gesetzt. Der letztjährige Spieler Cham Korbi rückte auf die Position des Teammanagers und der Cheftrainer Posten von Kai Schulze (nun Co-Trainer bei ProA-Ligist Hagen) wurde an den ebenfalls in der letzten Saison noch aktiven Point Guard Gary Johnson weitergereicht. Viele bekannte Gesichter, die wieder einmal die Beständigkeit am Basketballstandort Bochum bestätigen. Auch auf den Ausländerpositionen wurde auf bewährte Kräfte gesetzt. Die beiden US-amerikanischen Power Forwards Ryon Howard und Davon Roberts verlängerten ihr Engagement an der Ruhr und bringen mit 33 beziehungsweise 31 Jahren jede Menge Routine mit. Bei den Neuzugängen setzte man ebenso auf umfangreiche Basketballerfahrung. Aus Schalke kam der erstligaerprobte Shooting Guard Marco Buljevic. Von ProA Absteiger Essen wechselte Flügelspieler Mark Gebhardt nach Bochum und der kanadische Point Guard Ashton Smith schnürte seine Basketballsneaker mit Stationen in Kolumbien, Indonesien, Kanada, den USA und Österreich bereits auf drei Kontinenten.

Neben all den Veteranen ist jedoch der erst 21-jährige Youngster Alexander Angerer mit 18 Punkten, 8 Rebounds, 2,6 Vorlagen und 1,5 Steals momentan Topscorer und effektivster Spieler der SparkassenStars. Auf Platz zwei der Topscorer-Liste liegt Neuzugung Ashton Smith mit 11,5 Punkten, 4,6 Assists und 3,5 Rebounds pro Partie. Danach reiht sich ein Trio bestehend aus den Flügelspielern Gebhardt, Howard und Roberts ein, die alle drei knapp 9 Punkte pro Spiel beisteuern. Noch etwas unter dem Radar, was das Punkten angeht, laufen die beiden erfahrenen deutschen Guards Felix Engel und Marco Buljevic, die vor allem noch mit ihrer Dreierquote hadern. Da weiß im Gegensatz dazu das junge Eigengewächs Niklas Messmann zu überzeugen, der bisher starke 43,4 % seiner Dreipunktewürfe trifft. Alles in allem verfügt Bochum über eine groß gewachsene und höchst erfahrene Mannschaft, die dem jungen Bernauer Team alles abverlangen wird.

LOK-Coach René Schilling gibt die Marschroute für ein erfolgreiches Heimspiel gegen den Problemgegner vor: „Defensiv muss es das Ziel sein die gute Quote der Bochumer aus dem Zweierbereich zu drücken, also keine einfachen Möglichkeiten zu zulassen. Dazu wird es darauf ankommen, sowohl Angerer als auch Roberts im Wirkungskreis einzuschränken. Ein weiterer Fokus sollte darauf liegen die zweiten Chancen der Bochumer zu minimieren, also gut auszuboxen. Ansonsten wollen wir unsere aggressive Ganzfeldverteidigung präzensieren und noch variabler gestalten. Offensiv wollen wir weiter daran arbeiten unsere Ideen durchzusetzen. Darüber hinaus müssen wir schneller und besser im Übergang vom Fastbreak zu Halbfeldspiel werden, also einen bessern Rhythmus finden, der uns ermöglicht den Gegner möglichst im nicht organisierten Zustand zu attackieren.“

Eine besondere Aktion erwartet alle Rollstuhlfahrer beim Heimspiel am Sonntag. Auf Initiative des langjährigen Vereinsmitglieds Ingo Koch und des Behindertenbeirats erhalten alle Rollstuhlfahrer und je eine Begleitperson freien Eintritt für das Spiel gegen Bochum. Der SSV LOK BERNAU hofft auf reges Interesse und Kommen.