Am vergangenen Samstag stand die Begegnung der zwei bestplatzierten Mannschaften der Hauptrunde auf dem Plan. Lok Bernau II hatte also den Tabellenführer USV Potsdam II zu Gast. Die Ausgangslage für beide Teams war klar. Würde der USV Potsdam die Heimreise als Sieger antreten, hätten sie mit zwei Siegen mehr bei noch drei ausstehenden Spielen einen gewaltigen Schritt Richtung Meisterschaft gemacht. Würde die Lok jedoch die Gäste ohne Punkte aus Bernau verabschieden, wäre der Kampf um den Titel im Brandenburger Basketball wieder komplett offen.
Zu Beginn der Partie standen in der gut gefüllten Halle Jan Heide, Alex Voltz, Michael Rothkegel, Matthias Olbrich und Chris Meiling für Lok Bernau zum Sprungball bereit. Zwar konnte dieser gewonnen werden, die ersten erfolgreichen Angriffe konnten jedoch die Gäste für sich verbuchen (0:6, 3.). Nach einigen Minuten konnte dann der Bann gebrochen werden und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Nico Mangel und Leo Krause (drei Dreier) bewiesen ihre Stärke von der Dreipunktelini. Dadurch, dass die Bernauer jedoch schon früh mit einigen Foulpfiffen zu kämpfen hatten, konnten sich die Landeshauptstädter von der Freiwurflinie eine knappe Führung (23:19) zum Viertelende erkämpfen.
Im zweiten Abschnitt wollte man es den Gästen nicht mehr so einfach machen, zu Punkten zu kommen und ließ nur zwei erfolgreiche Würfe aus dem Feld zu. Offensiv spielte sich Jan Heide in einen Rausch und erzielte 16 der 21 Bernauer Punkte. Nach sechs Minuten waren 15 Punkte für die Gastgeber auf der Anzeigetafel dazugekommen, der Punktestand beim Gegner war unverändert. Zur Halbzeit lag man somit verdient mit 40:31 in Front. Vor dem Seitenwechsel war man sich als Team einig, das man die positive Aggressivität an beiden Enden des Spiels beibehalten und so gar nicht erst Hoffnung beim Gegner aufkommen lassen wollte. Die ersten sechs Punkte der zweiten Halbzeit markierte Tom Bath für sein Team und auch sonst blieb man wie vorgenommen konzentriert. Folglich spielte man sich bis zur Mitte des dritten Viertels mit 57:36 die höchste Führung des Spiels heraus. Vor allem zwei Dinge sollten es im letzten Spielabschnitt jedoch noch einmal unerwartet spannend werden lassen. Man machte zu früh den Fehler, sich aufs Verwalten zu beschränken und für die intensive Spielweise musste man langsam zahlen (28 Bernauer gegenüber 14 Potsdamer Fouls, insgesamt 48 Freiwürfe). Durch viele Wechsel stockte das offensive Zusammenspiel und die Führung aus Bernauer Sicht schmolz sukzessive zurück. Als es dann durch einen 20:6 – Lauf gegen Bernau wirklich nochmal gefährlich wurde (69:63, 37.), kochte die Stimmung über. Einige Bernauer Spieler beschwerten sich lautstark über ausbleibenden Pfiffe der Schiedsrichter und auch dem Publikum fiel es schwer, sich zurückzuhalten. Durch zwei technische Fouls und den daraus resultierenden Freiwürfen drohte das Spiel beim Stand von 70:72 zu kippen. Jedoch zeigten beide Teams an der Freiwurflinie Nerven und so konnte ein wichtiger und umkämpfter 73:70-Sieg eingefahren, der auch noch nach Spielende für reichlich Diskussionsbedarf sorgte.
Am 10. März steht um 16 Uhr dann schon das letzte Heimspiel der Meisterrunde aus Bernauer Sicht an. Gast und Gegner wird die BG Lauchhammer in der Ladeburger Chaussee sein, die den Bernauer Basketballern im ersten Playoffspiel die einzige Niederlage hinzufügen konnte. „Lok’s Zweite“ ist gewillt, den Ausrutscher aus dem Hinspiel wettzumachen, denn nur durch einen Erfolg kann der erste Platz verteidigt werden.
von Steven Taege
Für Bernau spielten: J. Heide (30 Punkte), T. Bath (10), L. Krause (10), M. Olbrich (7), N. Mangel (7), C. Meiling (6), M. Rothkegel (3), M. Landmann, M. Wieske, S. Taege, A. Voltz und F. Reiter