Coach Schilling zieht Halbzeitbilanz

Ricardo SteinickeHerren 1

Die Hinrunde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB ist für die Korbjäger von LOK BERNAU am letzten Wochenende mit der – wenn auch knappen – insgesamt achten Saisonniederlage beim Tabellenersten WWU Baskets Münster zu Ende gegangen. In einem Interview blickt Bernaus Trainer René Schilling auf den bisherigen Verlauf.

Es ist die bisher schwächste Saison für Dich als Trainer in Bernau. Wie fällt Dein Fazit aus?

René Schilling: Das Jahr ist in Summe sehr enttäuschend. Wir hatten uns vor dieser Saison definitiv mehr erhofft. Wenn ich unseren bisherigen Saisonverlauf bilanziere und das schwache Spiel vor zwei Wochen gegen Wedel ausklammere, ist aber eine positive Tendenz und Entwicklung zu sehen. Dennoch ist es schade, dass auswärts noch nichts Zählbares dabei herausgekommen ist.

Woran lag oder liegt es?

Wir müssen schon feststellen, dass wir zu Saisonbeginn nicht konkurrenzfähig waren. Die gesamte Vorbereitung, insbesondere die Trainings, liefen alles andere als optimal. Das zieht sich wie ein roter Faden bis heute. Wir hatten noch kein einziges komplettes Teamtraining. Immer wieder haben wir, mit kleineren und größeren Verletzungen oder krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Dazu kommt, dass unser Team auf fast allen Positionen im Sommer neu zusammengestellt wurde und die Einzelteile dieses Puzzles noch nicht zusammen passten. Es verwundert also nicht, dass die Abstimmung innerhalb des Teams, was uns die letzten Jahre immer ausgezeichnet hatte, fehlt.

Ist das Team denn inzwischen konkurrenzfähig?

Ich denke schon. Das Spiel letzte Woche beim Tabellenführer in Münster hat unser Potenzial offenbart. Wir waren bis zum Schluss ganz dicht an einer Überraschung dran, wie im übrigen auch in vielen anderen Spielen. Allerdings haben wir es auch in Münster nicht geschafft in den letzten beiden Spielminuten unsere Spielzüge auszuführen. Im Nachgang hat uns die Rückholaktion von ‚Kulle“ als Team sehr gutgetan und uns konkurrenzfähig gemacht. Ab diesem Moment lief es besser. Er ist als Führungsspieler für die jungen Talente nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training wichtig, weil er viel Sicherheit gibt.

Am Samstag beginnt die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen die ART Giants Düsseldorf, bevor es dann erstmal in die Weihnachtspause geht. Wie sehen jetzt die Ziele fürs neue Jahr aus?

Die Top4-Plätze in der Liga können wir uns abschminken. Ein Platz unter den besten 8 Teams für die Playoffs ist aber noch ein realistisches Ziel für uns. Die Liga ist noch immer recht eng beisammen. Das verspricht einen spannenden Kampf um die Playoffs. Deshalb ist ein Sieg gegen Düsseldorf am Samstag wichtig. Wir haben alle die Teams hinter uns geschlagen und dabei auch immer gut performt. Mit einer solchen Leistung müssen wir uns nun endlich auch einmal gegen ein Team über uns in der Tabelle belohnen.

 

Das Interview führte Ricardo Steinicke.