Nach dem überzeugenden Heimsieg gegen die Rostock Seawolves am vergangenen Dienstag, reist die LOK am Samstag mit viel Selbstbewusstsein in Richtung Norden zu den Itzehoe Eagles. Der aktuell Tabellenzehnte schlug sich trotz Auswärtsniederlage zuletzt wacker gegen das starke Team der Artland Dragons (77:87) und wird auf einen Heimsieg brennen, um nicht den Anschluss an die Play-off Ränge zu verlieren.
Der wohl prominenteste Akteur der Gastgeber steht dabei nicht auf dem Feld, sondern an der Seitenlinie. Der US-amerikanische Headcoach der Itzehoe Eagles Pat Elzie kam 1984 als professioneller Basketballspieler nach Deutschland und ist nach dem Karriereende 1996 in der Bundesrepublik sesshaft geworden. Mit über 20 Jahren Coachingerfahrung, davon mehrere Spielzeiten in der 1. Basketball Bundesliga, ist er einer der renommiertesten Trainer der ProB. Nichtsdestotrotz läuft es für seine Eagles in der aktuellen Saison noch nicht wirklich rund. Mit nur zwei Siegen aus den ersten sieben Spielen belegen die Schleswig-Holsteiner momentan den zehnten Tabellenplatz und stehen insbesondere im heimischen Sportzentrum am Lehmwohld unter Druck einen Sieg einzufahren, um den Anschluss an die wichtigen Play-off Ränge nicht zu verlieren. Bei diesem Vorhaben bauen die Eagles vor allem auf ihre ausländischen Profis. Mit dem US-Amerikaner Kaimyn Pruitt-Smoot konnte der wichtigste Spieler der letzten Saison gehalten werden. Der 2,03 Meter große und 111 Kilo schwere Power Forward ist rein nominell mit durchschnittlich 15,6 Punkten und 11,9 Rebounds der aktuell effektivste Spieler der Liga. Unterstützung erhält Pruitt-Smoot aus Down Under. Die Gastgeber verpflichten im Sommer mit Joshua Wilcher und Nelson Kahler zwei Australier. Point Guard Wilcher, der neben dem australischen Pass auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, ist mit 21,6 Punkten einer der besten Scorer der ProB. Power Forward Kahler gibt in der Regel den Back-up für Pruitt-Smoot und agiert mit 10,3 Punkten und 7,6 Rebounds in knapp 22 Minuten Spielzeit äußerst effizient. Insgesamt ist Itzehoe mit ihrem US-Amerikaner und den beiden Australiern auf den ausländischen Positionen qualitativ bestens besetzt. Ein Problem der Gastgeber ist jedoch die momentan noch fehlende Unterstützung der deutschen Spieler. Allem voran Shooting Guard Frederik Henningsen, letzte Saison ligaweit einer der besten einheimischen Akteure, sucht noch seine Form und hat mit einer schwachen Wurfquote von außen zu kämpfen. In Kombination mit dem schwerwiegenden Abgang von Ex-Kapitän Konstantin Karamatskos und dem langwierigen Ausfall des von Schalke 04 nach Itzehoe gewechselten Centers Daniel Boahene erklären sich die bisherigen Startschwierigkeiten der Norddeutschen. Die Bernauer dürfen die Eagles jedoch keines Falls unterschätzen, bekannterweise sind Spiele gegen vermeintlich schwächere oder angeschlagene Gegner schließlich die schwierigsten.
Der Bernauer Headcoach René Schilling schätzt Spiel und Gegner ein: „Für Samstag wird es entscheidend sein nach dem emotionalen Hoch gegen Rostock mit der nötigen Intensität und Konzentration zu spielen. Wir sollten nicht den Fehler begehen, uns vom Tabellenstand täuschen zu lassen und das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Itzehoe verfügt mit dem Australier Wilcher und dem Amerikaner Pruitt-Smoot über zwei verlässliche Scorer, dazu kommt der Scharfschütze Kronhardt und der Allrounder Henningsen, auf die wir achten sollten. Weiter muss unser Fokus darauf liegen eigene Fehler zu minimieren, um unserer Favoritenrolle gerecht zu werden.“